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RE:PRESSION

    RE:PRESSION – Eine beeindruckende Benefizveranstaltung zum Auftakt von Orange the World im Kultur Quartier Kufstein

    Am 25. November 2024 war das Kultur Quartier Kufstein der Treffpunkt für eine außergewöhnliche Veranstaltung – organisiert vom Soroptimist Club Kufstein in Zusammenarbeit mit dem Verein Gemeinsam Helfen Kufstein und den Circustagen Kufstein. Die Gäste erlebten eine fesselnde Aufführung des Pardalea Collectives – ein modernes Zirkusstück, das die Themen Macht, Abhängigkeit und Kontrolle in Beziehungen auf eindrucksvolle Weise beleuchtet.

    Die Darstellerinnen Angie Kurz und Julia Makoschitz von Pardalea Collective kombinierten Luft- und Bodenakrobatik, Hair-Hanging, zeitgenössischen Tanz und körperbetontes Theater, um die Herausforderungen und Dynamiken von Selbstbestimmung und Kontrolle zu thematisieren. Das Stück brachte den Verlust und die Rückerlangung der Kontrolle über eigenes Handeln und Denken zum Ausdruck und stellte dar, wie Hilflosigkeit, Abhängigkeit und Resignation in zwischenmenschlichen Beziehungen manifestieren können. Gleichzeitig wurde eindringlich dazu aufgerufen, Gewalt- und Machtstrukturen zu hinterfragen und zu überwinden.

    Das Publikum im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal war sichtlich bewegt und tief beeindruckt von der Performance. Die intensive Darstellung zog alle in ihren Bann – eine eindrucksvolle Mischung aus Emotion und künstlerischem Ausdruck.

    Im Anschluss an die etwa 50-minütige Aufführung fand eine angeregte Podiumsdiskussion statt. Expert:innen aus verschiedenen Bereichen wie Jugendarbeit, Kunst, Politik sowie Vertreter:innen einer Frauen- und Männerberatungsstelle tauschten sich aus. Konsens war: Gewalt darf kein Tabu sein – sie muss thematisiert und angesprochen werden. Dabei gibt es keinen universellen Ansatz, doch es ist entscheidend, Aufmerksamkeit zu zeigen und auf Betroffene zuzugehen. Klaus Weninger, der viele Jahre in der Jugendarbeit in Kufstein aktiv war, brachte es auf den Punkt: „Kunst und Kreativität können auf niedrigschwellige Weise viel bewirken und helfen, Betroffenen aus der Ohnmacht herauszukommen, indem sie gemeinsam etwas gestalten.“

    Die Veranstaltung war nicht nur ein starkes Zeichen gegen Gewalt, sondern auch ein Appell an die Gesellschaft, achtsam zu sein und durch Kunst und Austausch Wege zur Selbstbestimmung und Stärke zu eröffnen.

    Daniela Bucher, Soroptimist Club Kufstein